Halblinge

"Diplomatie von großer Freundlichkeit ersetzt den Kampf, der keine Lösung. Aggression schürt nur den Haß, der die Glut in der Asche der Rache."


Diese pausbäckigen Geschöpfe erreichen eine Körpergröße von 85 bis 110 cm und ein Gewicht zwischen 40 und 80 kg. Auf ihren kurzen Beinchen und ihren offensichtlich zu groß geratenen Füßen sind sie erstaunlich flink unterwegs. Die Augenfarbe der putzigen Halblinge ist braun, in seltenen Fällen olivgrün. Vielfach ist ihre Haut von Sommersprossen überzogen, wie ein Kuchen mit Streuseln. Auffällig ist der krause Haarwuchs auf ihren Füßen, der selbst bei Halblingfrauen vorhanden ist. Ihre runden Ohren deuten auf eine Verwandtschaft mit den Menschen hin.

Das kleine Volk hat sich im Hügelland des mittleren Nordens von Arcoris fest eingenistet. Dort, auf den saftigen Wiesen, fühlen sie sich wohl. Eine (unglaubwürdige) Sage der Zwerge erzählt, wie das Auenland, so wird der Landstrich von den Halblingen liebevoll genannt, durch die Arbeit der Zwerge entstanden sein soll. Fremden gegenüber sind sie recht scheu, vor allem wenn diese dem Großen Volk (den Menschen) angehören.

Am 33. Geburtstag findet die Verantwortungsfeier statt, sie ist das Zeichen des Erwachsenwerdens. Durchschnittlich erreicht ein Halbling ein Alter von 100 Jahren. Ab und zu trifft man auf einen Dorfältesten, der von sich behauptet, über 120 Jahre alt zu sein.

Die Kleinen sind zwar handwerklich begabt, doch gebrauchen sie keine Maschinen, die komplizierter sind als beispielsweise eine Mühle oder ein Flaschenzug. Sie wohnen in ausgebauten Erdhöhlen oder runden Ziegelbauten mit – und das ist typisch für Halblinge – runden Fenstern und manchmal sogar runden Türen. Häuser bleiben über Generationen hinweg Familienbesitz.

In den kleinen Dorfgemeinschaften der Halblinge wird die Gastfreundschaft groß geschrieben. Kommen Freunde, werden Geschenke ausgetauscht – Halblinge sind eifrige Sammler – und üppige Feste im Gemeindehaus abgehalten. Dabei wird vor allem reichlich gegessen, denn das ist ihre größte Leidenschaft und es erstaunt, wieviel Nahrung in welch kurzer Zeit im Magen eines Halblings verschwinden kann. Hin und wieder werden im Gemeindehaus auch wichtige Angelegenheiten besprochen, z.B. die Planung des nächsten Festes.

Eine seltsame (Un-) Sitte ist das Rauchen von Pfeifenkraut. Sie bauen es in ihren Gärten an und hüten sorgfältig das Geheimnis der Verarbeitung. Pfeifenkraut ist ein angesehenes Handelsgut.

Stolz sind die Halblinge auf ihr ausgeklügeltes Postnetz. Es arbeitet zuverlässiger als das Tontaubennetz der Nemron. Briefträger sind sehr angesehene Leute. Sie sind fast gleichgestellt mit den Landbütteln, die wahrlich nicht viel zu tun haben. Der angesehenste und höchste Posten ist der des Bürgermeisters und wird alle 7 Jahre neu gewählt. Der Bürgermeister ist gleichzeitig Repräsentant, erster Landbüttel und Postmeister. Halblinge gelten als pfiffige Diplomaten. „Schweigen ist Silber, reden ist Gold“, lautet ihr Leitspruch. Weitere häufig anzutreffende Berufe sind: Bäcker, Bogner, Gärtner, Instrumentenbauer, Koch oder Schneider. Aber niemals Schuster, denn Halblinge laufen barfuß. Bei der Kleidung haben sie eine Vorliebe für gelb- oder grüngefärbte Wolle. Halblingfrauen schätzen hübsche Blumenkränze im Haar ebenso wie Ketten aus schönen Steinchen oder Holzperlen. Silber- oder Goldschmuck ist selten.

Die meisten von ihnen sind sehr geschickt mit ihren Fingern, doch nur selten wird aus einem dieser vorsichtigen Kerlchen ein großer Kämpfer. Ein Halbling auf Wanderschaft mag ein Kurzschwert und eine unscheinbare Lederrüstung tragen. Doch eher wird er eine Schleuder, eine Bola oder einen Kurzbogen sein Eigen nennen.

Magie, die über HokusPokus hinausgeht, wird von Halblingen selten ausgeübt.

Wer viel mehr von diesen liebenswerten Charakteren erfahren möchte, dem sei wärmstens das berühmte Werk empfohlen, daß von dem Besitzer magischer runder Schmuckstücke handelt.


Ork: "Feige Winzlinge!"

Mensch: "Sind sie nun feige oder klug?"

Elb: "Klugheit bedingt keines großen Körpers."