Riedlinge

„Lebe mit der Natur, nicht dagegen.“

Riedlinge sind schlank und schön – nein, treffender: Sie sind zierlich und filigran. Dies zeigt sich in ihren Körpermaßen von 100 bis 120 cm und 20 bis 30 kg. Ihre Beine scheinen überproportional lang zu sein, doch bewegen sie sich elegant und geschickt. Riedlingsöhrchen sind ebenso spitz wie die der Elben und ihre Augen entzücken mit leuchtendem Blau, Violett oder Grün. Ihre Haut ist zart, die Farbe ihres Haars ist weiß, braun oder schwarz und viele Riedlinge schmückt eine silbrige Strähne im Haar.

In den nebligen Sümpfen des Nordwestens gedeihen seit Urzeiten gewaltige Wassereichen. Ihr grünes Firmament überschattet Morast und Schlamm. Und nur in den höchsten Baumkronen schimmert Solerus‘ goldenes Antlitz. Seine zarten Lichtspeere wärmen die scheue Gemeinschaft der dort lebenden Riedlinge, die verborgen in schwindelnder Höhe wohnen. Ihre bescheidenen Baumhäuser – bescheiden an Größe, nicht an Kunstfertigkeit – kleben geradezu wie überdimensionale Vogelnester an den Baumriesen. Luftig verknüpfen zahlreiche Hängebrücken Wohnungen, Marktplätze und Gemeinschaftshäuser zu kleinen Siedlungen, in denen 20 bis 100 Riedlinge zusammenleben. Ihr wolkennaher Lebensraum bringt es mit sich, daß Riedlinge allesamt keine Höhenangst kennen, sich aber ängstigen, so sie sich weiter als einen halben Tag vom nächsten Fluß entfernt aufhalten. Sie verlassen die Bäume oder gar den Sumpf nur, wenn es unvermeidbar ist. Oft genug kommt es vor, daß ein Riedling in seinem ganzen Leben, welches ohne weiteres 160 bis 200 Jahre währen kann, nicht einmal den Boden betreten hat. Etliche von ihnen empfinden gar Unbehagen, wenn sie ihren gewohnten Aufenthaltsort verlassen.

Allen Riedlingen ist ein ehrlicher und treuer Charakter gemein. Sie halten stets zusammen, sind untereinander hilfsbereit und denken niemals an Hinterlist oder Tücke.

Mit Vollendung des 22. Lebensjahres erwählt ein Riedling sein Arbeitsfeld. Fortan wird er unter Seinesgleichen als Erwachsener anerkannt und erhält seinen Beinamen (Nachnamen): Fischer (sie essen für ihr leben gerne Fisch), Flößer, Imker, Jäger, Knoter (Seiler), Musikant, Torfstecher, Waldläufer o.ä.

Ihr hoher Lebensstil bringt eine gewisse Begabung im Umgang mit Holz und Seil mit sich. Sie sind kunstvolle Schnitzer und können einen mit ihrer Seilkunst (Makramee) und Knotenvielfalt im wahrsten Sinne des Wortes fesseln.

Riedlinge schmücken sich bisweilen mit rituellen Dingen wie Zahnketten oder Federschmuck, kleiden sich in schlichte, naturfarbene Stoffe, verwenden dann und wann kunstvoll geflochtenes Leder als Rüstung und verstehen sich im Umgang mit Kampfstab, Blasrohr, Schleuder sowie niedlichen Flitzebögen.

Alle Riedlinge sind von Geburt an äußerst talentiert. Sie lösen ihre Art der Magie durch reine Konzentration aus. Gelegentlich schenken sie Solerus, Julieba oder Muthera ein kleines Opfer.

Halbling: „Allerseltenste Gäste, die herzlichst gern gesehen. Doch sollten sie mehr essen. Wenn ihr sie seht, werdet ihr mich verstehen.“

Ork: „Riedlinge! Ha! Kleine zaubernde Bastarde, bißchen Elb, bißchen Halbling.“